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AutorenbildVerena

1 Jahr Schnee: Über das Warten



1 Jahr Schnee Es schneit gerade. Heute ist der 17. März, 2021. Ich sitze in meiner Wohnung, an meinem Schreibtisch. Und ich warte. Ich warte auf den großen Erfolg. Und ich frage mich, ob er kommen wird. Ich frage mich, ob ich ihn will. Und ich frage mich, ob das wichtig ist. Ich frage mich, warum es so schwer ist, das Warten. Letztes Jahr, 17. März oder ein anderer der vielen Tage, beim Spaziergang. Es war alles so ruhig. So still. Ein "richtiger" Lockdown. Die vielen die danach gekommen sind, naja, wir wissen ja, die waren anders. Aber der erste, der war still. So still. Und ich hab mich gefragt, wenn ich mal Kinder habe, was würd' ich ihnen sagen, wie das damals war. Also wirklich, wie hat sich das angefühlt, das Warten. "Als ob Schnee liegen würd'." Als ob Schnee liegen würd'. 1 ganzes Jahr lang. Wenn's schneit, dann hält man kurz inne. Ein kurzer Blick nach draußen - oh, es schneit ja. Hm. Es schneit. Schau mal, es schneit! Es wird still, wenn es schneit. Man hört die Schritte nicht, alles wird weniger, der Lärm, das Licht. Man wartet, bis es mehr wird. Man wartet, bis es weniger wird. Man wartet, bis es aufhört. Ich frage mich, warum es so schwer ist, das Warten. Und ich frage mich, ob das wichtig ist.


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