PIONIER
- Verena
- 20. März
- 1 Min. Lesezeit

Zuerst war ich ein Rebell. Und die Wut war mein Antrieb.
Ich kämpfte gegen alles.
Ich kämpfte gegen die Anderen, aber vorallem kämpfte ich gegen mich selbst.
Dann nannte ich mich Revolutionär und die Eitelkeit wurde mein Antrieb.
Ich öffnete mich, aber nur zum Schein, und kämpfte nicht mehr gegen etwas an, sondern entschied mich stattdessen für etwas zu kämpfen.
Nun kämpfte ich für die Anerkennung, für die Anderen, aber nicht für mich selbst.
Dann.
Die Wut wurde weniger.
Die Eitelkeit raubte mir den Sinn, wozu dieser Kampf?
Gab es vorher nur zwei Kategorien, den Sieg und die Niederlage, so eröffneten sich mir nun tausende Wege dazwischen, rundherum, und drüber hinweg.
Die Kategorien lösten sich auf.
Was, wenn das Feld, auf dem ich zu kämpfen glaubte, ein ganz anderes war?
Der Pionier erwachte in mir. Die Neugier wurde mein Antrieb, die Wut wandelte sich in Stärke und die Eitelkeit nahm sich selbst aufs Korn.
Ein Schmunzeln umspielte mein Lächeln.
Noch nie habe ich mich so ernst genommen.
Noch nie war ich so gelassen.
Einen Fuß nach dem Anderen.
Wo bleiben die Anderen?
Sie blinzeln mir aus der Ferne zu, ach ja, da war doch was...
Ein Fuß nach dem Anderen.
Die Wut lodert auf, ach ja, da war doch was...
Ein Fuß nach dem Anderen.
Die Eitelkeit greift nach meinem Schopf, ach ja, da war doch was...
Ein Fuß nach dem Anderen.
Ich schmunzle.
Hier ist nichts.
Ein Fuß nach dem Anderen.
Ein Fuß nach dem Anderen.
Ein Fuß nach dem Anderen.
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