Wenn dir die worte fehlen, fehlt dir vielleicht nichts.
Wir müssen nur reden, nur reden, um jedes Wort. Es gab heuer einige Situationen für mich, wo mir die Worte gefehlt haben. Persönliche Erfahrungen, aber auch das ganze Geschehen in diesem Jahr - irgendwann und zwischendurch sind mir die Worte ausgegangen. Und man ist so getrimmt darauf, dass man ja zu allem etwas sagen muss und soll. Man muss ja Reden, entweder mit sich selbst - in Form von Reflexion, Grübeln, Analysieren und Erklären oder aber mit deinem Gegenüber. Immerhin sing ich sogar darüber - in „Heast du mi“.
Wir müssen nur reden, dann wird alles gut.
Aber was... was wenn es bereits gut ist? Wenn dir die Worte fehlen, fehlt dir vielleicht nichts.
Vielleicht gibt es einfach sehr oft keine Erklärung, und auch keine passende Analyse. Vielleicht müssen sich die Worte erst finden - und vielleicht auch nicht. Das war heuer vielleicht auch eine der seltsamsten Erkenntnisse für mich.
Weil ich viel denke, grundsätzlich. Weil ich gerne rede, grundsätzlich. Weil ich glaube, immer über alles reden zu müssen. Und dann passieren Dinge und dir fehlen die Worte - und: es klingt dramatisch, aber es fühlt sich garnicht so an. Da ist einfach Raum, wo man fühlt, und wo die Worte keinen Platz haben. Vielleicht ist dort nämlich nur Liebe. Und sonst nichts. Oder nur Wut. Und sonst nichts. Oder nur Faszination. Und sonst nichts. Oder nur Unverständnis. Und sonst nichts.
Ich hab sie immer gesucht, die Worte - weil man sich von Worten meistens eine Erklärung oder Lösung erhofft. Ich erinnere mich an einen Satz, den ein wichtiger Mentor mal zu mir gesagt hat: Es ist was es ist. Nicht: es ist WIE es ist. Das beinhaltet bereits eine Beschreibung.
Es ist was es ist.
Und das „was“ will vielleicht garnicht, dass wir es versuchen zu zerlegen. Es will vielleicht einfach nur gelebt werden.
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